Netzkabel “Diamant” und “Kristall” von EPLUGGS® – HiFi Test

Lesedauer: ca. 6 Minuten

EPLUGGS Diamant- und Kristall-Netzkabel

Dieser Test begann an einem Sonntagvormittag. Nicht als knallharter Test, sondern als erstes entspanntes “Reinhören”. Und ehrlich gesagt nicht mit all zu großen Erwartungen. Dass sich Stromkabel auf den Klang einer Anlage auswirken können, war uns natürlich klar. Aber dass wir mal Kabel in die Hand bekommen, die uns trotz unserer Erfahrungen noch überraschen, damit hatten wir nicht gerechnet. Bis … ja, bis zu diesem Sonntagvormittag.

 

Die Wirkungsweise

EPLUGGS Kaltgerätestecker Kristallkabel
EPLUGGS® Kristallkabel Gerätestecker
In diesem Stecker befinden sich die Kristalle. Der Leiter ist aus feindrähtiger blanker Kupferlitze.

Die Stromkabel, die uns besagten Sonntagvormittag so schnell nicht vergessen lassen werden, sind zwei Neuheiten aus dem Hause EPLUGGS®: ein Kristall- und ein Diamant-Stromkabel. Die hessische Firma von Thorsten Büttner stand bislang vor allem für Abschlussstecker, mit denen sich offene Buchsen und Steckdosen verschließen lassen, damit sie nicht wie Antennen wirken, Störungen einfangen und den Klang beeinträchtigen. Dazu sind alle EPLUGGS-Produkte mit Mineralien bestückt. Diese sollen durch ihre spezielle Eigenschwingung Elektrosmog entgegenwirken und somit das Klangbild einer Anlage positiv beeinflussen. Wie das technisch genau funktionieren mag, sei einmal dahin gestellt. Wir ändern einfach das Motto “Wer heilt, hat Recht” in “Wer klingt, hat Recht” – und so gesehen ist Büttner fein raus.

 

EPLUGGS Kaltgerätestecker Diamantkabel
EPLUGGS® Diamantkabel Gerätestecker.
Hier sind auf engsten Raum die Diamanten verbaut. Netz- und Gerätestecker sind besonders strahlungsarm.

Das ein oder andere handfeste Detail zu den Kabeln gibt es aber auch: Beim Diamant-Kabel setzt Büttner auf das schwedische Supra Cable, die für ihre gute Abschirmung gegen Elektrosmog bekannt sind. Bei dem Kristall-Stromkabel kommt ein deutsches Lapp Kabel aus Stuttgart mit dreimal 1,5 mm² Querschnitt zum Einsatz, beim Diamant-Kabel sind es sogar jeweils 2,5 mm². Im Schukostecker passiert nichts Ungewöhnliches, hier liegt – wie es sich gehört – das Kabelgeflecht an der Masse, um Störungen abzuleiten. Viel interessanter ist dagegen die Kaltgerätekupplung am anderen Kabelende. Hier sind die Diamanten beziehungsweise Kristalle verbaut, die aus dem guten Supra Cable ein besseres EPLUGGS-Kabel machen sollen. Dazu sind an allen drei Polen der Kupplung – also an Masse, L1 und Nullleiter – Mineralien angebracht. Da der Platz in so einer Kupplung naturgemäß begrenzt ist, muss Büttner hier Millimeterarbeit leisten. Zum Glück kommt es für eine positive Wirkung nicht so sehr auf die Größe der Kristalle und Diamanten an, sondern vielmehr auf deren Reinheit. Und weil selbst zwei Steine derselben Art nicht gleich “klingen”, braucht es für die Auswahl viel Erfahrung, die sich Büttner über Jahre hinweg angeeignet hat.

 

Die Anwendung

Die Kabel kamen an einem Freitag bei uns an. Den Samstag über hingen sie 24 Stunden lang am Strom – quasi als Einspielzeit, auch wenn das bei einem Stromkabel zugegeben etwas seltsam klingt. Aber da sich viele Tuningmaßnahmen messtechnisch (noch) nicht belegen lassen, wollten wir hier auf Nummer sicher gehen. Entsprechend war das Kabel also am Sonntagvormittag vorführbereit, wir jedoch nicht in Teststimmung. Trotzdem schlossen wir beide Kabel – natürlich phasenrichtig – an unsere Testanlage an: das dickere Diamantkabel an unseren stromdurstigen Class-A-Verstärker und das Kristallkabel an den CD-Player. Und weil wir nicht richtig testen, sondern erst einmal nur nette Musik an einem Sonntagvormittag hören wollten, legten wir eine selbst gebrannte Compilation-CD mit unseren Lieblingssongs ein und dachten uns: Naja, schau’n wir mal, was passiert …

 

Der Höreindruck

Es passierte so einiges – und zwar bei jedem einzelnen Lied: Instrumente und Stimmen hatten plötzlich eine viel schärfere Kontur, klangen dadurch echter und konnten zudem besser geortet werden. Zugleich wurde der Raumeindruck zwischen den Instrumenten und Stimmen größer und realistischer, alles passte nun viel besser zusammen und ergab eine stimmigeres Gesamtbild. Details, die wir vorher nicht wahrgenommen hatten, standen nun glänzend und funkelnd im Raum. Chorstimmen waren besser zu unterscheiden, bei Streichern war ein feines Tremolo zu hören, wo vorher nur ein einziger Ton gespielt worden zu sein schien. Auch Syntheziserklänge und Percussions profitierten und erhielten mehr Dynamik und Ausdruckskraft, manchmal sogar neue Klangfarben.

Das war besonders gut bei der remasterten Version von Tina Turners Klassiker “I can’t stand the rain” zu hören. Hier spielen jede Menge Syntheziser und Percussions mit, die allesamt mit den EPLUGGS-Kabeln wie ausgetauscht schienen: So klar und dynamisch, zugleich aber angenehm “analog”, also weich und stimmig, hatten wir diese Instrumente noch nie gehört. Zudem standen sie so deutlich im Raum, das wir nur staunen konnten.

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EPLUGGS Diamant- und Kristallkabel in SteckerleisteWelches der beiden Stromkabel die richtige Wahl ist, sollte jeder bei sich zu Hause ausprobieren.

Mit akustischen Instrumenten und gewaltigen Stimmen genau dasselbe Spiel: Montserrat Caballé sang von ihrem berühmten “Hijo de la luna” mit einer ungehörten Leidenschaft und unzähligen feinen Nuancen, die bisher untergegangen waren. Bei den Glöckchen des Schellenkranzes, der links zu Beginn den Rhythmus vorgibt, konnte jedes Glöckchen einzeln ausgemacht werden. Das Klavier rechts war deutlicher und zugleich weniger hart, die Flöten standen weiter hinten, dafür rückte der Holzbläser rechts ein Stück nach vorn. Und mittendrin die Caballé, perfekt umrahmt von der Musik. Alles klang warm und angenehm und dabei so klar und deutlich, als würde es sich um eine andere Aufnahme handeln.

An unserer Testanlage profitierte die Quelle, also der CD-Player, stärker von einem der beiden Kabel. Schlossen wir an den Verstärker unser altes vovox-Kabel an und ließen dem CD-Player Kristall- oder Diamantkabel, blieb der Höreindruck wie oben beschrieben bestehen. Bekam jedoch der CD-Player sein altes vovox-Kabel und der Verstärker eines des EPLUGGS-Kabel, war die Klangverbesserung bei uns nicht so deutlich.

Dafür konnten wir einen Klangunterschied zwischen den beiden Kabeln ausmachen. Er ist klein, aber fein – speziell für alle Analog-Fans, die sich an die digitale Härte der CD bis heute nicht ganz gewöhnt haben: Das Diamantkabel hat aus unserem CD-Player noch einen Hauch mehr Wärme und Weichheit herausgeholt als das Kristallkabel. Angesichts des Preises ist das Kristallkabel aber eindeutig der Preis-Leistungs-Sieger in unserem Test.

Wie immer gilt natürlich auch hier: Vor dem Kauf zu Hause selbst ausprobieren. Thorsten Büttner stellt die Kabel zum Testen in den eigenen vier Wänden gern zur Verfügung.

 

Fazit

Unglaublich, was Stromkabel für einen Klangunterschied ausmachen können. Mit beiden Produkten legt Thorsten Büttner die Latte für bezahlbare audiophile Stromkabel extrem hoch. Wer eines der beiden Kabel testet und keinen Unterschied hört, sollte sicherheitshalber zum Ohrenarzt gehen. Für uns jedenfalls war es fast eine Qual, nach einer Woche auf unsere alten Kabel zurückzustecken und plötzlich eine Härte und Lustlosigkeit in der Musik zu hören, die einem den Sonntagvormittag so richtig verderben kann.

 

Der Preis

Beide Stromkabel haben eine Länge von je 1,5 Metern. Das Kristallkabel kostet 120,- Euro, für das Diamantkabel muss man doppelt so tief in die Tasche greifen. Erhältlich sind die beiden Testkandidaten direkt bei epluggs.

Vertrieb

Klimawechsel
EPLUGGS
Thorsten Büttner
Lindenweg 14
36137 Großenlüder/Müs
Tel. 06648 629286
Mobil 01577 3994753
www.epluggs.de

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