Retro der Zukunft: Die Reihe The Original Source – Hifi News

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Berlin, 09. August 2023 – Im Juni 2023 brachte die Deutsche Grammophon The Original Source auf den Markt, eine neue Reihe mit maßgeblichen Einspielungen, die auf LP wiederveröffentlicht werden.

die Deutsche Grammophon The Original Source Platten

Zum Auftakt erschienen Werke von Beethoven, Mahler, Schubert und Strawinsky. Kritiker und Vinyl-Fans zeigten sich gleichermaßen begeistert.

Die zweite Reihe fasst drei Alben: die Klavierkonzerte Nr. 1 und 2 von Brahms, Debussys Trois Nocturnes sowie Ravels Daphnis et Chloé und Pavane pour une infante défunte und schließlich Verdis Requiem.

Für The Original Source nutzen die renommierten, in Berlin ansässigen Emil Berliner Studios 4-Spur-Aufnahmen aus den 1970er-Jahren, um mit ihrer eigenen, rein analogen Technik Überspielungen von höchster Klangqualität zu erstellen.

Die auf 180g-Vinyl von Optimal gefertigten Schallplatten erscheinen als Gatefold-Deluxe-Editionen mit Fotos und Dokumentationen zur jeweiligen Aufnahme.

The Original Source ist eine von mehreren diesjährigen Initiativen von der Deutschen Grammophon im Rahmen des 125. Labeljubiläums.

Ebenso wie der umfangreiche neue Abonnementservice STAGE+ profitiert The Original Source von dem technischen Innovationsstreben, das die Firma seit ihrer Gründung 1898 durch Emil Berliner auszeichnet.

Um den Hintergrund dieser bemerkenswerten Reihe besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die technischen Entwicklungen bei der Deutschen Grammophon.

Schon 1970 fiel der Startschuss für die Quadrophonie, ein Verfahren, um die räumliche Wiedergabe zu erweitern. Das Format war ein 4-Spur analoges Band mit Kanälen für links, rechts, vorne und hinten.

Nach Abschluss der Aufnahmen wurden die 4-Spur-Bänder am DG-Sitz in Hannover geschnitten, wobei die gewünschten besten Takes mit Schere und Klebeband zu einem Original zusammengefügt wurden.

Werbung:

Klang Atelier Berlin

Für die Endverbraucher gab es damals allerdings keine Geräte zum Abspielen quadrophonischer Aufnahmen. Die Deutsche Grammophon produzierte vorerst für die Zukunft.

Selbstverständlich wurden diese Aufnahmen als normale Stereo-LP veröffentlicht. Dafür fertigten die Techniker eine Stereo-Abmischung vom 4-Spur-Original an.

Für den internationalen Vertrieb wurden hiervon weitere Kopien gezogen und in die ganze Welt zur Plattenproduktion in den jeweiligen Ländern verschickt.

Eine Bandkopie kann nie so gut klingen wie das Originalband. So entstand die Idee, direkt von den 4-Spur-Originalen – statt von den 2-Spur-Kopien – den Lackfolienschnitt durchzuführen, und so ein Produkt höchster Qualität zu fertigen.

Das Ergebnis klingt sensationell – dank der hervorragenden Arbeit der damaligen Aufnahmeteams und der verwendeten analogen Aufnahmetechnik.

The Original Source bedeutet: keine Verwendung von Bandkopien, keine unnötigen Geräte im Signalweg und alles ohne Einsatz digitaler Klangbearbeitung. Einen direkteren Weg vom Originalband zum Schneidkopf gibt es nicht.

Im Vergleich zu den ursprünglichen Alben sind die Klangvorzüge der neuen Serie sofort hörbar: größere Klarheit, mehr Details und ein besserer Frequenzgang. Weniger Rauschen, weniger Verzerrungen, weniger Kompression.

Am 29. September folgen die nächsten Alben:

  • BEETHOVEN: Klaviersonaten Nr. 25, 26 & 27 · Emil Gilels
  • BERLIOZ: Symphonie fantastique · Boston Symphony Orchestra/Seiji Ozawa
  • MOZART: Klavierkonzerte Nr. 25 & 27 · Friedrich Gulda · Wiener Philharmoniker/Claudio Abbado (2 LPs)
  • SMETANA: Ma vlást · Boston Symphony Orchestra/Rafael Kubelík (2 LPs)

Kontakt

Deutsche Grammophon GmbH
Stralauer Allee 1
10245 Berlin
Web: https://www.deutschegrammophon.com/de

Nach oben scrollen
Cookie Consent mit Real Cookie Banner