Berlin, 06. März 2023 – Die Deutsche Grammophon kündigt The Original Source an, eine neue Reihe mit maßgeblichen Einspielungen, die nun auf LP wiederveröffentlicht werden.
Die renommierten, in Berlin ansässigen Emil Berliner Studios nutzen 4-Spur-Aufnahmen aus den 1970er-Jahren, um mit ihrer eigenen, rein analogen Technik Überspielungen von höchster Klangqualität zu erstellen.
Die auf 180g-Vinyl von Optimal gefertigten Schallplatten erscheinen als Gatefold-Deluxe-Editionen mit Fotos und Dokumentationen zur jeweiligen Aufnahme.
The Original Source ist eine von mehreren diesjährigen Initiativen von der Deutschen Grammophon im Rahmen des 125. Labeljubiläums.
Ebenso wie der umfangreiche neue Abonnementservice STAGE+ profitiert The Original Source von dem technischen Innovationsstreben, das die Firma seit ihrer Gründung 1898 durch Emil Berliner auszeichnet.
„Auf den Ikonen der klassischen Musik gründet sich die Identität von der Deutschen Grammophon, ihre Aufnahmen sind von zeitloser Qualität. Das, was wir heute tun, ist stets eingebettet in unsere wunderbare 125-jährige Geschichte, die wir 2023 würdigen. Kreative Inhalte aber wurden den Hörerinnen und Hörern durch meisterliche Technik nahegebracht. Die neue Serie verknüpft all diese Aspekte auf bemerkenswerte Art – große Musik kommt durch neueste technische Verfahren auf einen Tonträger, der zum bewussten Hören und Musikerleben einlädt.“ erklärt Dr. Clemens Trautmann, Präsident Deutsche Grammophon.
Die ersten 14 Alben von The Original Source erscheinen im Laufe dieses Jahres.
Am Anfang stehen Beethovens Symphonie Nr. 7 (Wiener Philharmoniker/Carlos Kleiber)
Mahlers Symphonie Nr. 5 (2 LPs – Berliner Philharmoniker/Herbert von Karajan)
Schuberts »Forellenquintett« (Amadeus Quartet, Emil Gilels, Rainer Zepperitz)
Strawinskys Le Sacre du printemps (London Symphony Orchestra/Claudio Abbado).
Die Alben kommen am 2. Juni 2023 heraus.
„Manchmal müssen viele Jahre ins Land gehen, bevor alte Schätze wiederentdeckt werden. Zu ihrem 125. Firmengeburtstag veröffentlicht die Deutsche Grammophon Gesellschaft eine Reihe legendärer Aufnahmen aus den 1970er-Jahren, die jetzt erstmals direkt von den 1/2-Zoll-4-Spur-Originalbändern geschnitten werden statt von den Abmischungen auf 1/4-Zoll-Stereo-Bändern. Das Ergebnis entspricht höchsten, audiophilen Maßstäben und bietet den Hörerinnen und Hörern die Chance, dieses Repertoire in bisher nicht dagewesener Klangqualität zu genießen.“
sagt Rainer Maillard, Produzent und CEO der Emil Berliner Studios.
Um den Hintergrund dieser bemerkenswerten Reihe besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die technischen Entwicklungen bei der Deutschen Grammophon. Schon 1970 fiel der Startschuss für die Quadrophonie, ein Verfahren, um die räumliche Wiedergabe zu erweitern.
Das Format war ein 4-Spur analoges Band mit Kanälen für links, rechts, vorne und hinten. Nach Abschluss der Aufnahmen wurden die 4-Spur-Bänder am DG-Sitz in Hannover geschnitten, wobei die gewünschten besten Takes mit Schere und Klebeband zu einem Original zusammengefügt wurden.
Für die Endverbraucher gab es damals allerdings keine Geräte zum Abspielen quadrophonischer Aufnahmen. Die Deutsche Grammophon produzierte vorerst für die Zukunft. Selbstverständlich wurden diese Aufnahmen als normale Stereo-LP veröffentlicht.
Dafür fertigten die Techniker eine Stereo-Abmischung vom 4-Spur-Original an. Für den internationalen Vertrieb wurden hiervon weitere Kopien gezogen und in die ganze Welt zur Plattenproduktion in den jeweiligen Ländern verschickt.
Eine Bandkopie kann nie so gut klingen wie das Originalband. So entstand die Idee, direkt von den 4-Spur-Originalen – statt von den 2-Spur-Kopien – den Lackfolienschnitt durchzuführen, und so ein Produkt höchster Qualität zu fertigen.
Das Ergebnis klingt sensationell – dank der hervorragenden Arbeit der damaligen Aufnahmeteams und der verwendeten analogen Aufnahmetechnik.
Dabei sind zwei technische Aspekte zu berücksichtigen. Zum einen ist das 4-Spur-Band doppelt so breit, wie das übliche 2-Spur-Band. Daher benötigen wir eine 4-Spur-Bandmaschine, die in der Lage ist, auch das sogenannte »Preview«-Signal wiederzugeben.
Nur so ist es der Schneidanlage möglich, eine optimale Rille zu schneiden. Wir haben unsere Bandmaschine zu diesem Zweck umgebaut, sie ist wohl derzeit die weltweit einzige dieser Art. Zum anderen mussten wir die vorderen und hinteren Kanäle in Echtzeit auf Stereo zusammenmischen.
Speziell für dieses Projekt entwickelten die Emil Berliner Studios ein passives Mischpult, welches, ohne dem Signal zusätzliches Rauschen hinzuzufügen, höchstmögliche Audioqualität liefert.
The Original Source bedeutet: keine Verwendung von Bandkopien, keine unnötigen Geräte im Signalweg und alles ohne Einsatz digitaler Klangbearbeitung. Einen direkteren Weg vom Originalband zum Schneidkopf gibt es nicht.
Im Vergleich zu den ursprünglichen Alben sind die Klangvorzüge der neuen Serie sofort hörbar: größere Klarheit, mehr Details und ein besserer Frequenzgang. Weniger Rauschen, weniger Verzerrungen, weniger Kompression.
Weitere zur Veröffentlichung 2023 anstehende Alben sind unter anderem:
- BRAHMS: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 · Emil Gilels · Berliner Philharmoniker/Eugen Jochum
- MOZART: Klavierkonzerte Nr. 25 & 27 · Friedrich Gulda · Wiener Philharmoniker/Claudio Abbado
- VERDI: Messa da Requiem · Berliner Philharmoniker/Herbert von Karajan
- BERLIOZ: Symphonie fantastique · Boston Symphony Orchestra/Seiji Ozawa
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