Mit dem außergewöhnlichem Ansatz, bestimmte Teile des Kabels unter Spannung zu setzten, sollen die Molekularstrukturen der nicht leitenden Kabelbestandteile ausgerichtet werden. Ob das Konzept aufgeht, erfahren Sie in unserem Hörtest.
Der Aufbau
DBS-System mit 4 Audiosignal-Leitern
Das Kabel besteht im Kern aus drei Massivdrähten, die für das Audiosignal vorgesehen sind. Das Leitertrio erlaubt neben der Konfektionierung mit Cinchsteckern auch eine Konfektionierung mit XLR-Steckern. Die Leiter sind aus besonders reinem „PSC+“-Kupfer und liegen in besonders gut isolierenden PE-Luftröhren. In dem Kabelmantel befindet sich eine dünne Folie des DIELECTRIC-Bias-Systems (DBS). Die Folie baut zusamen mit dem DBS-Innenleiter ein elektrisches Feld auf, das die Moleküle des Dielektrikums ausrichtet. Dadurch soll der durch ungeordnete Dielektrikum-moleküle vorhandene Phasenfehler beseitigt werden. Folie und Innenleiter werden mit 72 Volt versorgt, die aus dem am Kabel angebrachten Batteriekasten geliefert wird. Dabei wird so gut wie keine Energie verbraucht, so dass die Batterien des DBS-Systems erst nach vielen Jahre gewechselt werden müssen. Durch Drücken eines Tasters am DBS-Batteriekasten wird durch eine grüne Leuchtdiode die Betriebsbereitschaft des Systems signalisiert.
Der Klang
Ähnlich wie guter Wein müssen manche Kabel erst einmal ausgiebig „reifen“ um Ihren Besitzer zu begeistern. Das bewirkt beim Wein die fachgerechte Lagerung und beim Kabel die entsprechende Einspielzeit. Das mit der Einspielzeit gilt ganz besonders für das Columbia. Mindestens 50 Stunden „Reifezeit“ müssen es sein. Dann erst darf genossen werden. Nun, diese Empfehlung möchten wir jedem Columbia-Hörer unbedingt nahelegen. Bei uns hat nämlich anfangs eine zu kurze Einspielzeit zu etlichen Irritationen geführt. Als audiophil-online-Leser bleiben Ihnen diese Irritationen bei Beherzigung unserer Einspielempfehlung natürlich erspart. Wir hatten das fabrikneue Kabel in der Summe vier Tage im Dauerbetrieb an einen Tuner angeschlossen. Bei unserem anschliessenden Hörtest fiel uns bei dem Kabel sofort das offene Klangbild besonders positiv auf. Die audioquest-Strippe brachte unüberhörbar Ordnung ins Klangbild. Bei Jheena Lodwick’s „Perhaps Love“ brillierte das NF-Kabel mit einer weiten Bühne und kontrolliertem Bass, Loreena McKennitts Stimme gewann in „The Lady Of Shalott“ noch einmal deutlich an Transparenz. Mit Leichtigkeit arbeitete das Columbia Nuancen der Vocals heraus. Und das, ohne in irgendeiner Art und Weise analytisch zu wirken. Da geriet unsere reguläre Testanlagenverkabelung deutlich ins Hintertreffen. Doch einen kleinen Wermutstropfen gab es trotz der vielen Stärken dennoch zu schlucken. Gegenüber unserem Referenzkabel hielt sich das Columbia bei den unteren Bassregionen etwas zurück. Dadurch wirkt das Klangbild bei manchen Aufnahmen (z.B. „So Nice“ von Stacey Kent & Jim Tomlinson) nach unten ein wenig begrenzt. Auch die Klangfarben waren im direkten Vergleich nicht ganz so leuchtend.
Ausführung/Preis
1,5 m kosten 525,- Euro (UVP, Stand Dezember 2009).
Fazit
Sehr gut auflösendes High-Tech-Kabel, das den Zuhörer nach entsprechender Einspielzeit mit einem sehr offenen Klangbild verwöhnt. Besonders gut gefiehl uns die transparente Stimmenwiedergabe. Im Bassbereich könnte es allerdings noch ein wenig druckvoller anpacken.
Vertrieb
audioquest
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