X-Plosion von Biophotone Audio – HiFi Test

Lesedauer: ca. 7 Minuten
X-Plosion von Biophotone
Foto: Karl Belkner

Sie können sich nicht vorstellen, dass sich der Klang verändert, wenn Sie Ihre Lieblings CD vor dem Abspielen auf ein Stück Eisen legen? Nein? Dann sollten Sie entweder direkt aufhören zu lesen oder, weil es eben so ungewöhnlich ist, diesem Artikel weiter folgen.

Was vor etwa 10 Jahren mit den creaktiv Systems Produkten begann, hat sich in der Hifi Szene etabliert. Gut, unverbesserliche Skeptiker gibt es noch heute, aber es muss schon etwas dran sein, wenn immer mehr Firmen energetische Klangverbesserer in ihr Programm aufnehmen.

Biophotone-Audio ist eine davon. Hier fand ein sogenannter CD-Demagnetisierer mit dem vielversprechenden Namen X-Plosion den Weg in die heiligen Hallen von audiophil-online. Im Prinzip soll er ähnliches bewirken wie der Demagnetisierer von Furutech, nur mit der kleinen Eigenart, dass er für den Vorgang keinen Stromanschluß benötigt. Und das ist für einige Hifi Fans immer noch unverständlich.

 

Technischer Hintergrund

Der Hersteller verwendet hierfür eine 5,6 Kilogramm schwere Ronde aus mattiertem Edelstahl. Auffällig daran sind ein Aluminium Chip auf der Unterseite und ein esotherisch anmutendes Zeichen oben auf der Ronde. Dazu gibt es jeweils drei stabile Gummifüsse auf beiden Seiten. Damit ist der Demagnetisierer in seiner Form eigentlich schon beschrieben – wenn er denn nicht so schwer wäre. Die Ronde ist nämlich aus massivem Material gedreht worden und mit nur 15 cm Durchmesser sehr kompakt. So etwas Massives nutzt man beispielsweise bei der Fertigung von Schiffswellen.

Der Gang auf die Webseiten der Firma gestaltet sich interessant. Wer sich für alternative Medizin interessiert, wird die Hintergründe beziehungsweise die hier verwandte Technologie eher verstehen als ein Außenstehender. Es wird wie bei der Homöopathie mit Schwingungsspektren gearbeitet, was nichts anderes bedeutet, als das die spezifische Energie einer gewünschten Substanz verwandt wird, also mit dem für die Anwendung passendem Schwingungsspektrum. Biophotone-Audio zufolge werden – entsprechend der verfolgten Zielsetzung – Spektren genutzt, die eine Harmonisierung von Störquellen und disharmonischen Frequenzen im Bereich Erzeugung, Übertragung und Rezeption von Musik erzeugen.

Zum Einsatz kommen Schwingungsfrequenzen von Edelmetallen und bestimmten Halbedelsteinen. Nicht-Quantenphysiker dürften hier Schwierigkeiten bekommen, aber ich kann diesen Hifi Fans eigentlich nur empfehlen, trotz aller Skepsis einen Hörversuch zu wagen. Der akustische Effekt ist eindeutig.

X-Plosion von Biophotone mit CD
Foto: Karl Belkner

Während auf den Webseiten lediglich von 20 Sekunden Auflegens der CD auf den Demagnetisierer die Rede ist, sind es bei dem beiliegenden Infomaterial bereits 2 Minuten, also gleich mal die 6-fache Zeit. Eines deshalb vorab: An die Angabe von 2 Minuten sollten Sie sich auch halten, wenn die Klangveränderung deutlich hörbar sein soll. Je länger eine CD auf der Ronde liegen bleibt, umso länger bleibt der klangliche Effekt erhalten. Einziger Nachteil: Sie müssen Ihre Musikwünsche mehr im Voraus planen. Ein spontaner Griff ins Regal bedeutet erst einmal 2 Minuten warten.

 

Der Klang

Klanglich mag ich den Biophotone X-Plosion nicht mit ähnlich gelagerten Produkten von Phonosophie und creaktiv Systems vergleichen, denn hier scheint der Hersteller eigene Wege zu gehen. Entweder liegt dies an dem verwendeten Material oder an anderen genutzten Frequenzspektren. Die anderen beiden Hersteller legen Wert auf höhere Auflösung, Klarheit und auf das Eindämmen von unangenehmen Klangspitzen, was eine selbstverständlichere Wiedergabe bewirkt. Dies liest man bei Biophotone zwar auch, ließ sich bei meinen Hörtest aber nicht unbedingt nachvollziehen. Was dagegen erreicht wird und gut durchhörbar ist, ist eine Zunahme im Oberbassbereich, was sich nach dem ersten Hören in etwa anhört wie eine gedrückte Loudness Taste. Das Ziel scheint ein zusätzlicher Gewinn an Dynamik zu sein, während die Räumlichkeit etwas einbüßt. Damit wird auch klar, was mit der Namensgebung X-Plosion gemeint sein soll. Bei älteren Aufnahmen wie die von Supertramp oder auch dem Electric Light Orchestra macht so ein Effekt durchaus Sinn. Den Aufnahmen fehlt üblicherweise der Punch im Oberbass. Hier kommt dem Hörer sofort die Aussage: „Na endlich, das hat immer gefehlt.“ in den Kopf. Hifi Fans, denen der Bass zu Hause beispielsweise aufgrund von schwingenden Fußböden fehlt, werden den Demagnetisierer ebenfalls nicht mehr hergeben wollen.

Anders dagegen verhält es sich bei modernen, von vorne herein bassintensiv abgemischten Aufnahmen wie Sade mit „Bring Me Home“, die zudem live aufgenommen wurden. Bassgitarre und Bass – Drum schieben sich in den Vordergrund, während sich die Stimme auf der etwas höheren Frequenz etwas zurücknimmt. Damit gewinnt zwar die dynamische Komponente, die Bühnenhaftigkeit aber geht ein wenig verloren und büßt damit an Präsenz ein.

Positiv verhält es sich wiederum bei der Doppel CD „Return To Carnegie Hall“ von Harry Belafonte. Zwar geht auch hier etwas an Bühne verloren, das Orchester jedoch gibt sich nicht mehr so zurückhaltend. Bei dieser Aufnahme kommen der Aktionismus und die Interaktion zwischen Belafonte und seinen Musikern deutlicher zum Tragen. Kurz und gut, man bekommt mehr von der Show auf der Bühne mit.

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Es hängt also letztendlich von den Aufnahmen ab, den räumlichen Umständen und natürlich von den Eigenschaften der Anlage, ob sich der Einsatz des Demagnetisierers rechtfertigt – und natürlich von dem, was der Hörer für sich sucht.

Ich konnte es nicht lassen und habe auch einige BluRays und DVDs auf dem X-Plosion behandelt. Tatsächlich, das Bild gibt einen höheren Kontrast und eine größere Schärfe wieder. Was aber auf der einen Seite zu einem Vorteil wird, gerät bei feinen Übergängen – wie beispielsweise bei weißem Rauch auf einer Bühne mit dunklem Hintergrund, eher zum Nachteil. Es kommt eine feine Clusterung zum Vorschein, die so nicht gewollt ist. Gleiches gilt für Feuerbrünste in Wäldern oder ähnlichem.

Natürlich bin ich auch der Empfehlung nachgekommen, den Demagnetisierer auf die Lautsprecher und auf den Verstärker zu stellen. Für die Lautsprecher hatte ich extra zwei Ronden zur Verfügung. Auch hier stellt sich der Effekt des zusätzlichen Drucks nach vorne ein, jedoch mit dem Nachteil, dass die Musik unter ihrer Leichtigkeit leidet. Hier wäre meine Empfehlung, eher auf ein leichteres Produkt von Biophotone zurückzugreifen. Der Hersteller bietet kleine, leichte Ronden aus Glas oder Edelstahl an. Der Demagnetisierer erscheint mir einfach zu schwer. Dagegen stellt sich durchaus ein positiver Effekt ein, wenn man den X-Plosion eine Etage tiefer im Rack unter den CD-Player stellt. Hiermit gewinnt die Aufnahme – abhängig vom Abstand – an Dynamik. Es macht also Sinn, nach einem Platz für den Demagnetisierer zu suchen, bei dem er seine Qualitäten zusätzlich unter Beweis stellen kann.

 

Fazit

Fakt ist, die CD reagiert auf ihre Umgebung – und die Umgebung auf sie. Ob es sich um CD-Sprays, um das Anphasen von Kanten oder um das Entmagnetisieren wie in unserem Fall handelt, die daraus resultierenden Effekte sind klanglich erfassbar – auch wenn nur Bits und Bytes umgewandelt werden.

Der Demagnestisierer von Biophotone zeigt, dass bei der Verwendung von Klangspektren und der Verwendung vorteilhafter Materialien noch einiges möglich ist, was eine ebenso vorteilhafte Veränderung des Klangs mit sich bringen könnte. Was die Dauer des Demagnetisierungsprozesses angeht, sei noch gesagt, dass es kein Problem darstellt, auch mehrere CDs übereinander auf dem XPlosion zu stapeln. Dabei habe ich bis zu fünf CDs auf einmal auf die Ronde gelegt – bei einer Dauer von etwa 10 Minuten. Der „Reinigungseffekt“ ist für alle CDs gleich, egal ob sie an der ersten oder fünften Position auf dem X-Plosion liegen. Bei 10 Minuten Behandlung bleibt auch die Klangveränderung über die Abspielzeit der CD problemlos erhalten. Richtet man sich nach den anfangs erwähnten 20 Sekunden, ist die klangliche Wirkung weniger intensiv und lässt bereits nach ein paar Musikstücken nach. Es lohnt sich also, ein wenig Geduld mitzubringen.

 

Preis

Euro 250,- (Stand 02/2015)

 

Vertrieb

Hifi Bauernhof
Äussere Kemptener Str.3
87452 Altusried
Tel.: +49 8373 7019

E-Mail: mail@hifi-bauernhof.de
Web: www.hifi-bauernhof.de

Hersteller

Biophotone Audio
Biophotone International UG
Im Stegacker 1
87490 Haldenwang
Tel.: 08374-5807152
E-Mail: info@biophotone.de
Web: http://biophotone.de

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