Der Unternehmer und Tüftler Toni Bartl alias Klang & Kunst ist stets für eine Überraschung gut. Wie schon so oft hat er seine Kunden mit seinen innovativen Produkten verblüfft und begeistert. Und das aus gutem Grund: Denn mittels Know-how, jahrzehntelanger Hörerfahrung und jeder Menge Geduld und handwerklicher Präzision, trimmt er seine „Babys“ stetig in Richtung natürlicher Musikreproduktion. Sein neuester Coup heißt „Klangschatulle“.
Wie funktioniert die Klangschatulle?
Jede CD besteht aus einer Kunststoffscheibe (Polycarbonat), einer metallbedampften Datenschicht sowie einer Lackschutzschicht samt farbigem Label. Bei Reibung des Polycarbonats entsteht eine elektrostatische Aufladung. Dies passiert beispielsweise regelmäßig beim Entnehmen der CD aus der CD-Hülle, wenn die CD von der Festhaltekralle gelöst wird. Zwar ist die Ladung insgesamt schwach, dennoch kann der Abtastlaser des Players dadurch beeinflusst werden. In Folge muss die elektronische Fehlerkorrektur des Players das ursprüngliche Musiksignal „erraten“. Dies gelingt mal mehr, mal weniger gut. Am Besten ist es also, wenn die CD aufladungsfrei in die Playerschublade wandert und die Fehlerkorrektur dadurch nahezu arbeitslos wird.
Genau diese Überlegung muss wohl auch Toni Bartl gehabt haben, als er den ersten Prototypen der Klangschatulle entwickelte. Das Herzstück des audiophilen Holzkästchens ist nämlich eine elektrisch leitende Schaumstoffmatte, die als Auflagefläche für die CD dient. Über ein Erdungskabel ist sie mit der elektrischen Masse des Players verbunden und „entsorgt“ so die unerwünschte Ladung.
Klang & Kunst legt zu diesem Zweck zwei Erdungskabel bei. Das eine hat einen Cinchstecker und passt auf den S/P-DIF-Ausgang des Players. Falls der belegt ist oder der Player keinen Digitalausgang besitzt, kann die Verbindung mit dem zweiten Kabel hergestellt werden. Es hat einen Kabelschuh, der mittels Gehäuseschraube am Player befestigt werden kann. Aber auch ohne die Kabelverbindung kann die Klangschatulle verwendet werden. In diesem Fall allerdings mit etwas reduzierten Klanggewinn.
Zudem hatte der Klangforscher aus Wolfratshausen herausgefunden, dass sich eine CD anders anhört, wenn sie kurz vor dem Abspielen einige Sekunden lang auf ein Fichtenholz gelegt wird. Im Ergebnis hört sich der Silberling einen Hauch natürlicher und weniger technisch an. Das funktioniert grundsätzlich auch bei anderen Hölzern. Jedes Holz prägt der CD eine filigrane individuelle Note auf.
Einen ähnlichen Effekt erzielt man mit Bergkristallen. Grund genug die beide Materialen zu kombinieren, um so die Wirkung zu verstärken. Die Hohlräume der Klangschatulle sind daher mit Bergkristallen befüllt, während der Korpus aus selektiertem heimischen Fichtenholz besteht. Fichtenholz, das übrigens auch für den Bau von hochwertigen Musikinstrumenten verwendet wird. Die Innenseite des Holzkästchens ist zudem mit zwei Schichten Geigenlack veredelt. Seine Aufgabe ist es, die klangrelevanten Eigenschaften des Holzes zu verstärken.
Der Klang
Je nach „Einwirkzeit“ kann der Klangcharakter beinflusst werden. Bleibt der Deckel für etwa fünf Sekunden geschlossen, ist ein voluminöseres Klangbild mit einem Plus an Klangfarben zu erwarten. Davon profitierte z. B. Alicia Keys „Empire State Of Mind Part II Broken Down“ (Album: The Element Of Freedom): Der Klavierflügel erhielt dank der Klangschatulle ein deutliches Plus an Grundtonwärme.
Eine Schließzeit von zehn Sekunden steigert die Auflösung. Und das, ohne ins Analytische abzudriften. Bei Sarah Brightmans „Dust In The Wind“ (aus dem Album „Eden“) bekamen die Instrumente mehr Luft untereinander. Und Sarahs Stimme wirkte zarter, ohne an Timbre oder Größe einzubüßen. Nach dem Zurücksetzen der CD in den Urzustand wirkte die Stimme dagegen rauer und das Streichorchester wurde nicht mehr so fein zeichnend wiedergegeben. Überhaupt, ohne Klangschatulle schien das Klangbild räumlich zu verwischen. Und zwar so deutlich, dass man sich audiophilen Hörgenuss ohne die Klang & Kunst Schatulle gar nicht mehr vorstellen will.
Anwendungstricks
Beim Schließen des Deckels unbedingt den Messingbeschlag anfassen. Dadurch wird die Ableitung der elektrostatischen Ladungen unterstützt (ungefährlich!). Um die CD wieder in den unbehandelten Urzustand zurückzuversetzen, braucht der Silberling nur wieder in die Original-Kunststoffhülle gesteckt werden.
Preis
Für die Klangschatulle müssen dem Portemonnaie 470,- Euro entnommen werden (Stand: 04/2012). Garantie: 20 Jahre.
Vertrieb
Klang & Kunst
Toni und Romy Bartl
Barbezieuxstraße 1
D-82515 Wolfratshausen
Telefon: +49 (0)8171 407671
Fax: +49 (0)8171 407675
e-mail: info@klang-und-kunst.de
web: www.klang-und-kunst.de
Fazit
Erstaunlich, was die Klangschatulle klanglich bewirkt. Ein deutlicher Schritt in Richtung Musikalität. Durch die unterschiedliche Einwirkdauer (5-10 Sekunden) kann zudem der Klangcharakter von warm/voluminös bis hin zu mehr räumlicher Auflösung individuell gesteuert werden. Die Verarbeitung ist tadellos, die Anwendung ist kinderleicht. Die solide Machart sowie die 20-jährige Garantiezeit lässt auf einen dauerhaften Quell der Freude schließen.