Die Stereo Bühne

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Stereo-Bühnendarstellung

 

Leider erlaubt die Physik keine verlustfreie Übertragung des aufgenommenen Musiksignals. Schwache Tonsignale kommen dann beim Hörer nicht oder noch weiter abgeschwächt an.
Je besser die Audio-Anlage, umso weniger dieser schwachen Signale gehen verloren. Und das kann man hören. Stellen Sie sich beim Hören eine „Klangbühne“ vor; also eine Art virtueller Klangraum.

 

optimale KlangbühneBei einer optimal abgestimmten High-End-Audio Anlage weitet sich der Klangraum deutlich aus (siehe Bild „Optimal“).. Das Klanggeschehen findet nicht nur zwischen den Lautsprechern statt, sondern bis zu den seitlichen Wänden. Durch die horizontale „Weitung“ verbessert sich die räumliche Ortbarkeit der Instrumente, die Klangkörper wirken größer. Die Musik spielt befreit und erhält einen Livecharakter; es entsteht der Eindruck, dass die Töne im Raum entstehen und nicht von den Lautsprechern abgegeben werden. Allerdings werden Fehler in der Aufnahme ebenfalls „vergrößert“. Bei schlechten Aufnahmen rücken Zischlaute, Verzerrungen und Disharmonien mehr in den Vordergrund.

 

Das kann zu Irritationen beim Hörer führen, wenn nur die Darstellung der hörbaren „Aufnahmefehler“ als alleiniges Kriterium für eine Klangbeurteilung herangezogen wird.

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suboptimale Klangbühne
suboptimale Klangbühne

Bei einer schlecht abgestimmten HiFi-Anlage reduziert sich das Klangbild auf einen Bereich ausschließlich zwischen den Lautsprechern (Bild „Schlecht“). Das Klanggeschehen wirkt langweilig und komprimiert. Der Hörer hat den Eindruck, das Klanggeschehen aus der Ferne quasi von der obersten Reihe einer Tribüne zu beobachten. Die schwachen Rauminformationen des Musiksignals werden wegen übermäßiger Übertragungsverluste nicht von den Schallwandlern wiedergegeben. Die High-End-Audio-Anlage eignet sich nur noch zur „Background“-Beschallung.

 

Die Übertragungsverluste machen sich vor allem bei den schwachen Signalen bemerkbar. Dies kann sich in einer Pseudo-Tiefenstaffelung der Klangbühne äußern. Damit ist gemeint, daß eine räumliche Tiefe vorgegaukelt wird, die bei der Aufnahme nicht vorhanden war. Beispielsweise bei Aufnahmen, bei denen der Sänger zugleich ein Instrument spielt und nur ein Mikrofon mit dem gleichen Abstand zu Sänger und Instrument verwendet wurde. Wenn dann beim Abhören der Eindruck entsteht, dass Instrument und Musiker nicht auf einer Achse musizieren, liegt eine (falsche) Pseudo-Tiefenstaffelung vor. Das liegt daran, daß Instrumente bzw. Stimmen von schwache Signalen grundsätzlich nach hinten, vom Hörer wegwandern. Bei starken Signalen „nähert“ sich die Tonquelle dem Hörer.

 

 

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