Dragonfly von audioquest – HiFi Test

Lesedauer: ca. 4 Minuten

audioquest dragonfly

Wer noch in keinen üblichen DAC investiert hat und sich auch über hochwertige USB-Kabel keine Gedanken machen will, der kommt mit dem DragonFly von audioquest voll auf seine Kosten. Dabei handelt es sich um einen USB-DAC, der gerade einmal die Größe eines normalen USB-Sticks hat.

 

Der Aufbau

Wenn man ihn in die Hand nimmt, spürt man schon am Gewicht, das hier viel mehr drin sein muss als in jedem gewöhnlichen Stick.
Und so ist es auch: Die Platine ist voll bestückt, unter anderem mit einem State of the Art 24-Bit-ESS-Sabre-Chip als Wandler, zwei separaten Quarzen für die Vielfachen von 44,1 und 48 kHz (die Libelle im Stick zeigt die Abtastfrequenzen unterschiedlich farbig an) und einer kleinen analogen Vorstufe mit 64-stufiger Lautstärkeregelung. Alle Signalwege sind natürlich denkbar kurz – bis zur 3,5-mm-Ausgangsbuchse auf der Rückseite bleiben ja nur wenige Zentimeter. Von dort kann das Musiksignal sowohl zu einem Kopfhörer gehen oder aber an den Verstärker der Hifi-Anlage. Das passende Verbindungskabel (3,5-mm auf Cinch) bietet audioquest in verschiedenen Längen und Qualitätsklassen an – wir hatten zum Probehören das Sydney in einem Meter Länge.

 

Der Klang

audioquest dragonfly

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efuse High-End-Sicherung

Computerhersteller müssen sparen. Und tun dies meist an Stellen, an denen die Sparpolitik nicht sofort auffällt. Immer wieder gerne wird der Rotstift bei integrierten Audio-Bauteilen, wie beispielsweise einem Kopfhörerverstärker, angesetzt. Wir wollten es wissen: Wie gut ist der Kopfhörerausgang des DragonFly? Gibt es hörbare Unterschiede bereits bei einem einfachen Beipack-Ohrhörer?
Definitiv ja! Selbst bei besagtem Billig-Ohrhörer war sofort eine deutliche Verbesserung in puncto Luftigkeit und Präzision wahrnehmbar. Bei der Arie von Sigmund Groven & Iver Kleive wurde durch den “Libellen”-Stick erstmalig die Größe des Aufnahmeraumes hörbar. Auch an einem AKG K701 überzeugte die klangliche Performance. Hier gefiel uns besonders die kleine Extrapriese Schmelz in den Mitten. Dies führte bei Barb Jungr zu etwas mehr Sex in der Stimme, insgesamt wirkte die Musik sehr rund und angenehm. Die erzielbare Lautstärke war absolut ausreichend. Sowohl am AKG K701 als auch an einem Samsung Smartphone Beipack-Hörer gab es genügend Lautstärkereserven. Das machte natürlich Lust auf mehr!
Klar, dass sich nach der positiven Hörerfahrung die Frage stellte, wie sich der kleine Wandler an der Redaktionsanlage anhört. Anstelle des Kopfhörersteckers wurde der DragonFly mittels “Sydney”-Kabel mit den Redaktions-Amplifier verbunden. Mehr war dazu nicht nötig. Und siehe da, auch an der Redaktionsanlage machte er eine gute Figur und erreichte auf Anhieb CD-Qualität. Freilich, das Klangniveau von hochpreisigen HighEnd-Wandlern konnte er nicht ganz erklimmen. Dazu hätte die Bühnendarstellung noch etwas exakter, und der Bass noch etwas schwärzer und tiefer sein müssen. Dafür sorgte er durch sein sehr lebendiges und temperamentvolles Klangbild für jede Menge Hörspaß.
Am Besten vergessen Sie einfach unsere Bemerkung zur “Bühnendarstellung” und zum “Basskeller”. Sie würden es bestimmt ohne direkten Vergleich nicht merken! Viel wahrscheinlicher würden Sie sich mit wippendem Fuß fragen, wie Sie bisher ohne DragonFly überhaupt auskommen konnten…

 

Die Testmusik

  • “Aria” von Sigmund Groven & Iver Kleive aus dem Album “harmOrgan”. Auflösung 96 kHz bei 2745 Kbps
  • Simple Simphony – Basterous Bouree aus dem Album “Divetimenti”. Interpret: Trondheim Solistene. Auflösung 96 kHz bei 2381 Kbps.
  • “Die Himmel erzählen die Ehre Gottes” aus Haydns Schöpfung. Von CD mit “Exact-Copy” gerippte WAV-Datei.
  • “I’ll be your baby tonight” von Barb Jungr aus dem Album “Every grain of sand”. Studiomaster-FLAC-Datei (24 Bit/88,2 kHz)

Fazit

Mit dem DragonFly erhalten Sie einen hochwertigen DAC, der unter Apple echtes Plug&Play bietet und auch unter Windows 7 und XP (Ausnahme Vista) einfach und schnell zum Laufen gebracht werden kann. Bis hoch zu 24 Bit/96 kHz wandelt der Winzling alles in Musik um, was der Computer hergibt. Und das Beste: Er passt in jede Jackentasche und ist für unterwegs eine echte audiophile Bereicherung.

 

Preis

Den DragonFly gibt es für 250 Euro (Stand: Januar 2013).
Zum Anschluss an die heimische Anlage benötigen Sie ein Spezialkabel mit Klinke/Cinch-Konfektionierung. Beispielsweise das Sydney von audioquest. Dies kostet je nach Länge (0,6 bis 20,0 m) zwischen 150 und rund 1.300 Euro.

Bezugsquelle

Audioquest Fachhändler

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