WBT-0110-CU nextgen™-Cinchstecker – HiFi Test

Lesedauer: ca. 5 Minuten

WBT-Nextgen-Cinchstecker

Zunächst stand ich einem Test, bei dem ich die nextgen™ Cinchstecker WBT 0110 CU auf ihre klanglichen Eigenschaften prüfen sollte, skeptisch gegenüber. Denn bislang schien es mir klar zu sein, dass Cinchstecker nur eine geringfügige Beeinflussung auf die Qualität des zu übertragenden Signals haben. WBT schickte unserer Redaktion einen kleinen Koffer mit zwei identischen Cinchkabeln. Bei Einem sind herkömmliche Messingstecker und beim zweiten Model die nextgen™ Cinchstecker WBT 0110 CU verbaut.  

Zunächst höre ich mir die Musik mit einem mir vertrauten selbstkonfigurierten Kabel an. Die Studioproduktion „Der Ring des Nibelungen” mit den Berliner Philharmonikern, unter der Leitung von Herbert von Karajan, brilliert zumindest durch eine hervorragende Audioqualität.

Und zunächst dachte ich noch, dass das nur an der digitalen Auflösung oder den Übertragungseigenschaften liegen könnte, wenn Loge (Gerhard Stolze) auf die Frage von Wotan (Dietrich Fischer-Dieskau): „So rate, wie?” mit einem kraftvollen: „Durch Raub!” antwortet und seine Stimme unangenehm verzerrt zu Gehör dringt.

Auch bei weiteren Produktionen werden vor allem Stimmen, beim vollen Entfalten ihres Volumens, unangenehm zerrissen wiedergegeben.

Als Nächstes schliesse ich das Kabel mit den Messing-Steckern an den Player. Die Aufführenden erscheinen nun als etwas zu unkonturiert und wenig fokussiert. Die räumliche Darstellung lässt zu wünschen übrig und laute Stimmen sind immer noch zu verzerrt.

Was soll ich noch großartig unsere Zeit verschwenden? Kommen wir doch lieber gleich zum Wesentlichen.

Ein Tor zu einer neuen Welt – die nextgen™ Cinchstecker WBT 0110 CU

Der Ring des Nibelungen
Der Ring des Nibelungen
Was mir bei der Installation positiv auffällt ist, neben dem schnittigen Design, das Steckerklemmsystem. Die Hülse muss nur gedreht werden um den Stecker sehr sicher zu befestigen oder zu lösen. Das schont die Stecker, wie auch die Lötstellen der Cinchbuchsen an Geräten, vor mechanischen Beanspruchungen.
Schon nach den ersten Sekunden ist es für mich sehr erstaunlich zu erfahren, was für einen enormen Unterschied alleine nur Cinchstecker ausmachen können.

Wieder ertönt Gerhard Stolze mit seinem gewaltigen „Durch Raub!” und bleibt als dreidimensionale Klangerscheinung klar konturiert und wird völlig unverzerrt wiedergegeben. Alle Aufführenden entfalten ihre Stimmen mit absoluter Mühelosigkeit und einer durchdringenden, naturnahen Ausdehnung. Die Dynamik nimmt zu und ich muss den Verstärker etwas weniger hoch regeln, um das gleiche Klangvolumen zu entfalten.

 

 

 

Es stellt sich ein erhöhtes Maß an Freude ein, alleine nur diese durchdringenden Stimmen zu hören. Ihre Energie entfaltet sich punktueller und strahlt in den Raum mit einer unangestrengten Macht. Jeder Gedanke daran die Musik leiser zu machen verschwindet.

WBT Cinchstecker Classic
Messing-Vergleichsstecker

Mittlerweile bin ich zur Oper „Carmen” von Georges Bizet, gespielt von den Berliner Symphonikern unter Horst Stein auf EMI gelangt. Die Gedanken verstummen schnell, als hinter der Bühne der Kinderchor damit beginnt, singend langsam nach vorne zu kommen: „Schnell herbei gestürmt wie’s Wetter, kommen die Soldaten ja…” Es ist beeindruckend wie die Kinder langsam nach vorne schreiten, sich links und rechts auf der Bühne verteilen, um scheinbar mühelos ihren Part aufzuführen. Die Qualität der Reproduktion nimmt zu. Das Klanggeschehen dringt sehr entspannt zu meinen Ohren und es macht einfach nur Spaß weiter zu hören. Es klingt nichts mehr scharf, verzerrt oder auf irgendeine Weise unangenehm.

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Bei sinfonischer Musik stellt sich schnell heraus, dass auch Instrumente wesentlich mehr ihrer Natur entsprechend wiedergegeben werden. Die Musik erschallt vollkommen ohne Störungen und wird mit einem wesentlich erhöhtem Spektrum an Detailklängen wiedergegeben.

 

Fazit

Es ist sehr beeindruckend, dass Cinchstecker einen so großen Einfluss auf das Ergebnis der Reproduktion nehmen. Eine hohes Maß an Freude zu schenken, schafft nicht jedes Produkt. Die nextgen™ Cinchstecker WBT 0110 CU sind jeden einzelnen Cent wert. Solch einen enormen Zuwachs an Qualität für diesen Preis, lässt die Imperative „kaufen & geniessen” entstehen.

 

©Thomas Hündgen/audiophil-online.de

Der Preis

34,95 Euro je Stück für die getestete Kupferversion. Die Silbervariante liegt bei 54,60 Euro je Stück (Unverbindliche Preisempfehlung von WBT, Stand September 2013).

 

 

Das sagt WBT zum Aufbau:

Der hier getestete Stecker gehört zur Entwicklungsreihe “nextgen™” und ist schlicht die Neuerfindung der Audio-Steckverbindung. Und um das zu verstehen wird es doch etwas komplexer: Klassische Steckverbindungen werden meist als Messing-Drehteile gefertigt, wobei das Messingmaterial eine Doppelrolle spielt. Man kann es drehtechnisch leicht verarbeiten und so den Steckerkörper herstellen, der auch die Stabilität gewährleistet, und außerdem leitet dieses Material gleichzeitig die elektrischen Signale. So weit so gut.

wbt nextgen-stecker-explosionszeichnung

 

Aber nextgen™ ist ganz anders: Den Signaltransport übernimmt reines, aber naturgemäß weiches Kupfer. Das führt einerseits zu einem klar verbessertem Signaltransport (Kupfer macht das viel besser als Messing), allerdings zunächst auch zu einer mangelhaften Stabilität. Und jetzt kommt ein zweiter, so genannter Funktionswerkstoff hinzu, nämlich ein Hochleistungskunststoff, der den Steckerkörper bildet und für die Gesamtstabilität sorgt. Eine solche Bauweise nennt man “hybride Konstruktion mit Funktionswerkstoffen” und es ist das derzeit modernste Fertigungsverfahren mit beeindruckenden Vorteilen:

  • Signalleitermaterial: reines Kupfer bzw. Feinsilber
  • definierte und effektive Kontaktflächen
  • keine Wirbelstromverzerrungen
  • frei von Massespeicher Effekten
  • breitbandfähig und 75 Ohm Wellenwiderstand bis 1 GHz

Außerdem ist nextgen™ außerordentlich ressourcenschonend und die 100% Deutschlandfertigung selbstverständlich kontrolliert umweltgerecht.

 

Der Hersteller

WBT-Industrie GmbH
Im Teelbruch 103
D-45219 Essen
Tel.: +49 (0)20 54 – 87 55 250
Fax: +49 (0)20 54 – 87 55 223
E-Mail: sales@wbt.de
www.wbt.de

WBT steht für Wolfgang B. Thörner und ist ein Essener Unternehmen mit Forschung und ausschließlicher Produktion in Deutschland.
Das Unternehmen wurde von Herrn Thörner im Jahre 1985 gegründet und konzentriert sich seit vielen Jahren auf hochwertige Stecker, Buchsen und Klemmen.

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