Audio-Frequenzbereiche

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Autor: AUDIO/Malte Ruhnke

audiophil-frequenzDie Maßeinheit Hertz bedeutet schlicht „Schwingungen pro Sekunde“. Der Mensch hört im Idealfall Frequenzen zwischen 20 und 20000 Hz. Die einfachere Unterteilung dieses Bereichs in Bässe-Mitten-Höhen wird dabei den komplexen psychoakustischen Vorgängen nicht gerecht.  Hier ein Blick in die Welt der Frequenzen.

Höhen, Brillanz, Präsenz

Als Hochton im eigentlichen Sinne bezeichnet die Psychoakustik eigentlich nur Frequenzen über ca. 6000 Hz. Diese sind fürs musikalische wie klangliche Empfinden nur sekundär, verleihen Klängen im Wesentlichen Klarheit und Durchzeichnung. Wichtiger ist der sogenannte Brillanzbereich zwischen 3000 und 7000 Hz, denn im Bereich um 4000 Hz ist das Gehör – unter anderem – maximal empfindlich. Dieser zeichnet bei Gesangsstimmen für Konsonanten, Zischlaute und Deutlichkeit verantwortlich und verleiht Instrumenten Glanz, strahlende Klangfarben und Timing. Ebenfalls entscheidend und fürs Gehör besonders sensibel ist der darunter anschließende Präsenzbereich (ca. 1000-4000 Hz), der die höheren, für die Klangfarben verantwortlichen Obertöne enthält (bei Stimmen auch „Formanten“ genannt, sie prägen die hellen und dunklen Vokale) und beim räumlichen Empfinden zwischen nah und fern eine ebenso große Rolle spielt wie bei der Ortung von Stimmen.

 

Grundton und Mitten

Der Mittelton, zwischen ca. 400 und 1000 Hz taxiert, bestimmt über die Obertöne der tieferen Instrumente und Stimmen deren Klangfarben, enthält aber für das Ohr auch Orientierungen für die Stimmortung und die Grundtonschwingungen der höher spielenden Instrumente und Stimmen (von Geige ab der a-Saite über Sopranstimme bis Piccoloflöte) – der Kammerton a‘ der Stimmgabel kann mit 440 Hz etwa als Orientierung dienen. Darunter folgt nahtlos der Grundtonbereich, der neben der gespielten Tonhöhen vieler Instrumente in Mittellagen für das Ohr Orientierung über Volumen und Kraft der tieferen Stimmen gibt. Für Ortung und Räumlichkeit ist dieser Bereich zunehmend irrelevant.

 

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Bass und Tiefbass

Unter 200 Hz geht der Grundton in den Bassbereich über, hier kann das menschliche Gehör nicht mehr im klassischen Sinne orten. Alle tiefen Instrumente und Männerstimmen haben hier ihre Grundschwingungen, aber auch das Schlagzeug und Schlagwerk hängen elementar am tiefsten Bereich. Gerade in der Pop- und Rockmusik unterscheidet man dabei gern zwischen Ober-/Kickbass, der Druck, Schnelligkeit und Timing vermittelt, sowie dem Tiefbass, der Volumen, Masse und Fülle gibt. Der Übergang kann hier grob bei 70-80 Hz taxiert werden.

 

 

Frequenzbereiche
Grafik: AUDIO/Malte Ruhnke

Quelle: AUDIO

 

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