Optimale Umgebung für Ihre digitalen Audiodaten
Die Planung, Einrichtung und Inbetriebnahme von Computernetzwerken war vor wenigen Jahren nur Profis vorbehalten. Dank verschiedener Techniken wie beispielsweise UPnP (Universal Plug and Play) ist die Anbindung von Netzwerkkomponenten deutlich einfacher geworden. Sollen jedoch digitale Audiodaten verlustfrei über das eigene Netzwerk geschickt werden, lohnen sich ein paar zusätzliche Gedanken.
Eigentlich ist es ja ganz einfach:
Sie verbinden Ihre digitalen Audiokomponenten einfach per WLAN mit Ihrem Netzwerk (obige Abbildung) und brauchen kein zusätzliches Datenkabel verlegen. Sofern der Abstand zum WLAN-Router nur wenige Meter beträgt, dürfte dies auch ohne größere Probleme funktionieren. Doch ist das aus klanglicher Sicht auch die beste Lösung?
Nun, das kommt auf das klangliche Potenzial der Audioanlage und auf die Art der Musikquelle an. Soll heißen: Wenn Sie ausschließlich komprimiertes MP3-Material aus dem Internet streamen und eine einfache Brüllwürfelanlage im Regal stehen haben, haben Sie bereit das Ende der Fahnenstange erreicht. Sie brauchen dann auch nicht mehr weiterlesen.
Nachdem Sie weitergelesen haben, sind Sie vermutlich stolzer Besitzer einer hochwertigen Audioanlage und haben Ihre Musik in Hochbit-Files auf einem NAS (Network Attached Storage) gespeichert. Es stellt sich somit die Frage, wie Sie möglichst verlustfrei die Musik aus dem NAS genießen können.
Auf eine Übertragung der Musikdaten aus dem NAS per WLAN sollte dann unbedingt verzichtet werden. Zu groß ist die Störanfälligkeit und zudem ist die Bandbreite wesentlich kleiner als die Kabelalternative.
Allerdings müssen Sie nicht auf den Bedienkomfort per Tablet oder Handy verzichten. Das WLAN können Sie durchaus zum Fernsteuern Ihrer Audioanlage und des NAS verwenden.
Betrachten Sie bitte in der nachfolgende Abbildung den Bereich „Hörraum“: Im Gegensatz zu der obigen Abbildung befindet sich der NAS im Hörraum in unmittelbarer Nähe zur Audioanlage. Über einen „eigenen“ Switch erfolgt mit kurzen Verbindungsleitungen (rot dargestellt) die Verbindung zum NAS.
Das hat neben klanglichen Vorteilen durchaus auch praktische Gründe: Kurze Verbindungskabel lassen sich zu Testzwecken leichter wechseln und sind auch leichter erhältlich als Exotenlängen.
Auch finanzielle Überlegungen sprechen für einen kurzen Kabelweg zwischen NAS und Netzwerkplayer. Ein Kabelupgrade mit kurzen handelüblichen Längen ist nun mal deutlich günstiger als individuelle Speziallängen.
Der zusätzliche Switch in direkter Nähe zur Audioanlage hat lediglich die Aufgabe, den Netzwerkplayer wahlweise mit Streamingquellen aus dem Internet oder mit dem hochwertigem Audiomaterial vom eigenen NAS zu versorgen. Das RJ45-Kabel zum Router darf dann ruhig Standardqualität bei nahezu beliebiger Länge aufweisen. Denn über dieses Kabel müssen ohnehin nur die datenkomprimierten Audiodatenpakete aus dem Internet geschickt werden.
Um den Hörraum-Switch anzubinden, müssen Sie das Verbindungskabel nur in den ersten Port des Routers einstecken. Das ist bei der Fritzbox und bei nahezu allen Herstellern der Port, der automatisch die Verbindung mit einem anderen Switch erkennt.
Übrigens: Einen Switch mit acht Ports (Netzwerkanschlüssen) bekommen Sie bereits unter 20 Euro. Meist ist die Performance des zusätzlichen Switches dem eingebauten Routerswitch deutlich überlegen, sodass Ihr Netzwerk auch noch schneller wird. Auf gutes Gelingen!
Update 10.04.2019
Eine weitere Verbesserung lässt sich erzielen, wenn die Netzwerkkomponenten galvanisch voneinander getrennt werden. Insbesondere dann, wenn solch ein Entkoppelungselement, wie beispielsweise der Phonosophie Netzwerkisolator, unmittelbar vor den DAC-Eingang eingeschleust wird.
Allerdings wird die Kabelabschirmung nicht galvanisch getrennt, sodass Potenzialausgleichsströme zwischen den Komponenten über den Kabelschirm fließen können. Deshalb lautet die Empfehlung, für die kurze Verbindungsleitung vom galvanischen Trennglied zum DAC ein Netzwerkkabel ohne Abschirmung zu verwenden.