Raumklang verbessern: Mit diesen Tipps optimieren Sie ihr Medienzimmer

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Moderner Medienraum
Moderner Medienraum | Bild: unsplash.com, ©Loewe Technologies

Für die einen ist es das Wohnzimmer, andere haben sich für Heimkino, Soundanlage & Co. extra einen eigenen Raum eingerichtet: das Medienzimmer. Das ist also jener Teil der Wohnung oder des Hauses, in dem man beispielsweise Filme schaut oder sich Musik anhört.

Dazu gehören demnach ein gestochen scharfes Fernsehbild und eine Anlage, deren Klang seinesgleichen sucht. Aber selbst die beste Technik bringt nur wenig, wenn das Drumherum nicht stimmt.

Vor allem in Sachen Audio kann man mit einigen Veränderungen im Raum, den Klang optimieren, ohne sich gleich neue Gerätschaften anzuschaffen.

Einen geeigneten Raum wählen

Wenn Sie beispielsweise gerade neu in eine Wohnung ziehen und sie noch die Wahl haben, in welchem Raum Sie Ihr Medienzimmer einrichten wollen, sollten Sie dabei ein paar Dinge beachten.

Vor allem der Grundriss des Zimmers spielt hierbei eine Rolle, denn letztendlich ist alles eine Frage der Geometrie.

Sofern Sie nicht in einem Altbau wohnen, wird Ihre Deckenhöhe wohl im Bereich um die 2,50 Meter liegen. Davon ausgehend und von den Längen der Wände, können Sie ihre Raumakustik berechnen. Am besten funktioniert das mit einem sogenannten Raumakustikrechner.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass der Raum möglichst ungleiche Längen- und Breitenmaße hat, die zudem keinem Vielfachen der Raumhöhe entsprechen.

Ein Beispiel: Bei einer Raumhöhe von 2,50 wäre ein Zimmer mit 4×7 Metern ideal, etc.

Die Wände

Je glatter die Oberfläche, desto schlechter wirkt sich dies auf den gesamten Raumklang aus.

Vor allem harte Flächen, wie etwa Beton, Parket oder Fliesen, reflektieren Schall und sorgen für einen entsprechenden Nachhall, der beim Anschauen eines Films oder beim Musikgenuss als störend empfunden wird. Der Nachhall eines Raumes lässt sich ebenfalls ganz einfach feststellen.

Dazu stellt man sich in die Mitte des Zimmers und klatscht in die Hände. Für den Test sollte das Zimmer möglichst leer sein, um den wirklichen Grundzustand herauszufinden.

Je länger das Klatsch-Geräusch nachhallt, desto stärker müssen Sie den Raum verändern, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Nun können Sie mit den Wänden starten. Zunächst können Sie mit Tapeten arbeiten. Hochwertige Stofftapeten sind in der Lage, zumindest einen Teil der störenden Klänge aufzusaugen. Sie sind damit eine günstige Möglichkeit, um den Schall im Raum etwas abzudämpfen.

Etwas zuverlässiger sind sogenannte Akustikpaneele aus Holz. Hierbei gibt es verschiedene Modelle, die Sie an der Wand oder an der Decke anbringen können. Als besonders wirksam haben sich in diesem Zusammenhang beispielsweise Platten mit einer Mikro-Perforation herausgestellt.

Dabei sorgen kleine Löcher in der Oberfläche dafür, dass der Schall absorbiert wird. Der Vorteil dabei ist, dass man die Löcher kaum sieht und man deshalb keine Kompromisse in der Raumgestaltung eingehen muss.

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Manger Speaker

Aufstellen der Geräte

Die Platzierung der Lautsprecher ist wirklich eine Wissenschaft für sich. Mit zunehmender Anzahl der Speaker wird es auch immer schwieriger, sich für eine geeignete Ecke zu entscheiden.

In erster Linie ist Symmetrie hier ein guter Ansatz, der Ihnen bei den ersten Überlegungen dienlich sein kann. Der Abstand der Lautsprecher zur Wand sollte nicht weniger als einen halben Meter betragen, bei Standlautsprechern spricht man sogar mindestens von einem ganzen Meter.

Allerdings sollten Sie den optimalen Abstand zwischen Wand und Schallwandlern individuell ermitteln. Denn Speaker, die unmittelbar vor oder gar an einer Wand platziert werden, können gar nicht ihr komplettes Potenzial entfalten.

Selbst die Hörposition spielt eine große Rolle. Die Lautsprecher sollten zusammen mit dem Hörer ein gleichseitiges Dreieck bilden. Zudem sollte die Hörposition nicht unmittelbar vor einer Wand liegen.

Einrichtung, die den Schall „schluckt“

Nachdem Sie nun bereits die Wände optimiert haben, sollte auch die restliche Einrichtung des Zimmers zu einem besseren Raumklang beitragen. Standardmäßig gehören dazu bequeme Sitzmöbel.

Eine große Couch aus Stoff kann eine ganze Menge Schall schlucken und auf diese Weise den Nachhall verringern. Gleiches gilt für Sessel und andere Stoffe, wie etwa einen hochflorigen Teppich oder schallschluckende Vorhänge.

Neben diesen Elementen, die Echos und andere störende Klänge im Raum dämpfen können, sollten Sie sich zudem um die Streuung des Schalls im Raum kümmern.

Hierbei kommen sogenannte Diffusoren zum Einsatz, die Wellen zerstreuen, um einen gleichförmig reflektierten Schall zu vermeiden. Die Folge: Die Wellen werden gleichmäßig im Raum verteilt.

Als „natürliche“ Diffusoren können beispielsweise Bücherregale dienen. Wichtig ist dabei, dass durch die Bücherrücken im Regal eine Struktur mit Schluchten entsteht, damit der Schall überhaupt brechen kann. Pflanzen, Vasen und andere Deko-Elemente können ebenfalls dafür sorgen, dass sich der Schall besser im Raum verteilt.

Mittlerweile gibt es sogar speziell entwickelte Wandbilder, die als Diffusor dienen können. Sie verfügen über eine relativ grobe Struktur, mit der Schallwellen gebrochen werden können.

Fazit

Wenn Sie mit dem Klang in Ihrem Zuhause nicht zufrieden sind und bereits überlegen, Geld für eine neue Hi-Fi-Anlage in die Hand zu nehmen, investieren Sie doch vorab lieber etwas Zeit in einen Raumcheck.

Ist mit dem Zimmer wirklich alles in Ordnung? Passen die Maße? Wie sieht es mit dem Nachhall aus?

Meistens lässt sich das mit ein paar wenigen Handgriffen in den Griff bekommen. Sollte der Klang nach diesen Optimierungsmaßnahmen noch immer nicht zufriedenstellend sein, sollten Sie sich möglicherweise wirklich auf die Suche nach einer neuen hochwertigeren Anlage machen.

Am besten schauen Sie sich hierfür in unserer Test-Rubrik etwas um.

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