Phonosophie-Chef Ingo Hansen zählt zu den erfahrensten Köpfen der Hifi-Branche und ist Spezialist für Hifi-Zubehör und -Kabel. Im neuen Lautsprecherkabel LS4 steckt das Know-how mehrerer Jahrzehnte. HIFI-TODAY hat es getestet – und jede Minute damit gefeiert.
Über mir spannt sich der laue Sommerhimmel Lissabons auf, mit prickelnder Spannung gefüllte Luft umgibt mich von allen Seiten und der Applaus, die begeisterten Schreie und Pfiffe der gut 20 000 Zuhörer verlieren sich weit in der Tiefe des Raums – Open-Air-Feeling vom Feinsten. Als die portugiesische Fado-Sängerin Mariza singt, stockt mir der Atem: Ich stehe mit ihr auf der Bühne, jede feinste Modulation ihrer Stimme geht unter Haut. Auf keinem ihrer Studio-Alben performt die Queen of Fado so inbrünstig und ergriffen, sie reißt alle mit: die Musiker des Sinfonietta de Lisboa, das Publikum, mich. Jeder weitere Titel heizt die Stimmung an, am Ende des letzten Stücks O Gente Da Minha Terra weint Mariza sogar. Und ich staune einmal mehr, was in Sachen Musikwiedergabe zu Hause möglich ist.
Das Live-Album »Mariza: Concerto Em Lisboa« zog uns schon in seinen Bann, als meine Frau und ich es zum ersten Mal bei einem Hifi-Händler hörten – von der jetzigen Performance war das aber Lichtjahre entfernt, weil das Gefühl fehlte, beim Konzert mit auf der Bühne zu stehen. In solch außergewöhnlichen Momenten erwacht Musik zum Leben, wirkt wie wachgeküsst durch einen Prinzen aus dem Tiefschlaf der Bits und Bytes – oder der Geometrie einer Vinylrille. Dabei geht es nicht mehr nur um die üblichen Hifi-Parameter wie Feinauflösung, Grobdynamik, Klangfarbentreue, Basstiefe oder Räumlichkeit – die müssen natürlich auch stimmen: Der Applaus ist so fein aufgedröselt, dass ich schon fast die Zuschauer in den vordersten Reihen abzählen könnte, Marizas Stimme klingt wunderbar vielschichtig, farbstark und natürlich – so wie das Orchester. Außerdem schiebt es Trommeln und tiefe Töne mit mächtiger Energie in den Raum. Es wirkt fast so, als hätte der Verstärker seine Ausgangsleistung auf wundersame Weise verdoppelt.
Das neue Phonosophie LS4: Lautsprecherkabel mit Echtheits-Garantie
Ganz entscheidend für diesen Live-Performance-Moment zu Hause: das neue Lautsprecherkabel LS4 von Phonosophie. Es spielt seit gut zwei Monaten in unserer Wohnzimmeranlage und ersetzt ein Lua Blue Referenz, das bei seinem Einstand 2009 im Vergleich mit einigen mehrfach so teuren Lautsprecherstrippen das Rennen machte, weil die Anlage (AVM All-In-One, Audio Physic Tempo 6 Lautsprecher, Performance Netzkabel von Fisch Audiotechnik) mit ihm am homogensten und emotionalsten klang. Auch mit der alten Strippe stellt sich schon der Live-Eindruck ein, doch der neueste Geniestreich von Phonosophie-Chef Ingo Hansen verstärkt diesen Effekt massiv – in etwa so wie bei erstklassigem Wein, dessen Bouquet sich nur bei der richtigen Temperatur voll entfalten kann. Je länger ich über diese Performance nachdenke, desto ehrfürchtiger ziehe ich vor dieser Entwicklung den Hut – in der viel Know-how und Herzblut steckt. Das hochreine Kupfer für die beiden Leiter (Gesamtquerschnitt: je 2 x 7 mm²) liefert der deutsche Hersteller Aurubis, der im Hamburger Werk nach höchsten Qualitäts- und Umweltstandards produziert.
»Nur wenige Lieferanten bieten Kupfer in solch hoher Reinheit, wie wir sie brauchen. Verunreinigungen wirken im Stromfluss wie Hindernisse, an denen klangschädliche Wirbel entstehen – vergleichbar mit Steinen in einem Fluss.«
Ingo Hansen
Bis ins Detail ausgereift: der Aufbau des Lautsprecherkabels Phonosophie LS4
Auch beim auf optimales Resonanzverhalten getrimmten Aufbau zeigt sich die Konsequenz, mit der Hansen und sein Team ans Werk ging. Um jede der beiden Litzen entsteht durch den Stromfluss ein sich gegenseitig abstoßendes Magnetfeld – durch die Rückbewegung der Lautsprechertreiber selbst in musikalischen Pausen. Dieses Wechselspiel lässt die Litzen vibrieren, was laut Hansen zu Signalverlusten führt – der Fachbegriff dafür lautet Mikrophonie. Ein ideal aufgebautes Kabel dämpft und verankert die Signalleiter gleichermaßen, ähnlich einem Stoßdämpfer im Auto.
Im Zentrum des 20 Millimeter dicken runden Kabels liegt ein glasfaserverstärkter Kern. Um diesen winden sich (Fachbegriff: Verseilung) die zwei Stränge hochreines OFC-Kupfer und zehn Stränge Füllmaterial mit drei unterschiedlichen Durchmessern. Letztere halten die Kupferstränge optimal in Position und dämpfen Resonanzen. »Deren Anordnung, Durchmesser, Konsistenz und die Verseilung der einzelnen Kupferlitzen in den beiden Strängen ermittelten wir in unzähligen Versuchen mittels Messtechnik und Hörtests«, so Hansen. Bei der Entwicklung arbeitete er eng mit ehemaligen Mitarbeitern vom Kabelspezialisten Leonie zusammen, die eine jahrzehntelange Erfahrung mit der Herstellung von Kabeln auch in Bezug auf Hochfrequenzverhalten und Mikrophonie auszeichnet und schon an allen anderen Phonosophie-Kabel mitwirkten – von der Netzstrippe bis zu Cinchverbindern. Auf einen Schirm verzichtet Hansen – »… der ist eine Dynamikbremse, weil er das um die Leiter liegende Energiefeld stört«, erklärt er.
Auf bestmögliche Langlebigkeit, top Klang und einfaches Handling getrimmt
Auch das Isolationsmaterial der Kupferstränge (schwarz) wurde speziell ausgewählt: der Kunststoff Perilen®. Er gehört zur Klasse der halogenfreien Polyethylene und zeichnet sich durch eine besonders hohe Diffusionsbeständigkeit aus. Das reduziert die klangschädliche Oxidation des Kupfers auf ein Minimum – mir leuchtet dieser Schritt ein, entdeckte ich doch bei der Modifikation eines meiner Lautsprecherpaare aus den 90er-Jahren, dass die Kupferlitzen im Innern unter der klaren Kunststoffisolierung stellenweise schwarz verfärbt waren – ein klares Zeichen für Oxidation.
Die Konfektionierung erfolgt bei Phonosophie mit den hauseigenen Bananensteckern aus versilbertem Kupfer. »Mit denen klingt es besser als mit allen anderen auf dem Markt erhältlichen.« sagt Hansen. Wie bei all seinen Kabeln, Steckdosen, Sicherungen und Leisten schwört er auf Silber als Kontaktmaterial, weil es die höchste elektrische Leitfähigkeit aller Metalle besitzt. Die hauchdünne Silberschicht wird von der Firma Supro aufgebracht, der auch für die höchst anspruchsvolle Weltraum-, Medizin- und Autoindustrie arbeitet – ein weiterer wichtiger Punkt für die herausragende Performance des LS4, zeigte sich doch bei anderen Tests von HIFI-TODAY, wie wichtig die Qualität der Oberflächenveredlung ist.
Für ein einfacheres Handling sind die Kabel mit rechts und links markiert, die Enden mit Lautsprecher (Speaker) und Verstärker (Amp), trotz des großen Durchmessers fällt der Biegeradius von 16 Zentimetern noch praxisfreundlich aus. Aus klanglichen Gründen rät Phonospohie, das Kabel mit mindestens vier Meter Länge zu kaufen. »Unsere Erfahrung zeigt: Kürzere Längen stressen den Verstärker mehr und rauben Dynamik«, so Hansen.
Wie Live mit dabei – das LS4 erfüllt diesen Anspruch mit Bravour
Soweit die Technik, jetzt geht es nochmals um ein paar außergewöhnlichen Hörerfahrungen, die mir das LS4 in den letzten Wochen und Monaten bescherte. Ob Liveauftritt oder Studioaufnahme, das LS4 vollbringt das Kunststück, einen Raum im Raum zu schaffen, indem man ganz tief in die Musik eintauchen kann. Dabei lösen sich die Dimensionen des Hörzimmers völlig auf – im Dachgeschoss haben wir niedrige Decken inklusive Schrägen, mit dem LS4 spielt das aber keine Rolle, beim anfangs beschriebenen Open-Air-Konzert gibt es keine Limitierungen mehr, weder in der Breite, noch in der Tiefe oder Höhe. Auch beim Album »Cult« der finnischen Cellorocker Apocalyptica entsteht eine gigantisch große, plastische Bühne: Stellenweise knarzen die Celli vier Meter vor der Boxenebene, während sich Hintergrundeffekte zehn Meter dahinter in Nachbars Garten wie feinste Nebelschwaden auflösen. Die Pauken knallt es mir mit solcher einer Wucht um die Ohren, dass vor meinem inneren Auge die Kupferkessel mitschwingen. Und jeder Bogenstrich schillert in einem Klangfarbenreichtum, den ich bis dato mit der Wohnzimmer-Anlage noch nicht gehört habe. In dieser Performance zeigt sich zudem, wie gut damals die noch jungen, wilden Cellisten ihr Spiel beherrschen. Auch rockt die Darbietung so intensiv, dass jede Faser meines Körpers mitgeht – eine weitere Stärke des LS4: Es macht den Schall schon bei gehobener Zimmerlautstärke körperlich erfahrbar. Das verstärkt das Gefühl mittendrin zu sein – geiiiiil! Für Zartbesaiteten könnte das vielleicht sogar eine Spur zu heftig sein, aber das spüren Sie beim Probehören sofort.
Seinen Preis wert: Das Lautsprecherkabel LS4 besitzt Komponenten-Status
Dritte Stärke: die Natürlichkeit, die auf einer meiner Lieblingsklavieraufnahmen wunderbar zum Ausdruck kommt. Der große Flügel der CD »Mercy« aus der Sanctuary Serie steht in seiner ganzen Pracht mit realistischen Abmessungen vor mir. Der gesamte Korpus samt Saiten und Metallrahmen schwingt mit, es klingt nach Holz, Metall und Filz, bei kräftigen Anschlägen höre ich, wie sich der Ton vom Hammeranschlag über die gesamte Saitenlänge ausschwingt – was die Anlage im Dachzimmer bis dato nur einmal schaffte: Als ein hochwertig verkabelter CD-Spieler im fünfstelligen Eurobereich das interne All-In-One-Laufwerk ersetzte – was den Preis des LS4 mehr als relativiert. Und die Musik erst: Sie perlt mir mit einer Leichtigkeit und Dynamik entgegen, dass mich die Darbietung bis ins tiefste Innere berührt – so spielfreudig und dynamisch klang es selbst mit dem High-End-CD-Spieler nicht.
Auch Filmmusik profitiert enorm von dem opulenten, bis in die hintersten Tiefen ausgeleuchteten, klar strukturierten und energiegeladenen Klangbild des LS4. Der Soundtrack von Hans Zimmer zum Action-Kracher »The Rock« mit Sean Connery, Nicolas Cage und ED Harris in Bestform baut sofort die heroische Spannung auf, die den ganzen Film zum Popcorn-Kino vom Feinsten macht. Die grollenden, aber gleichzeitig herrlich durchhörbaren Bassläufe zu Beginn lassen mich frösteln, durch die Chorstimmen im Hintergrund entsteht eine fast sakrale Stimmung. Und die stellenweise schneidenden Bläsereinsätze klingen wunderbar nach Messing, bilden einen schönen Kontrast zum Streicherteppich, bei dem die Rosshaar- und Harznoten viel klarer hörbar sind als sonst.
Fazit
Ingo Hansen beweist einmal mehr, dass er nicht nur ein Prinz für livehaftigen Klang ist, sondern der König. Mit dem neuen Lautsprecherkabel LS4 spielt eine Kette um Klassen besser. Das relativiert den vermeintlich hohen Preis, zumal man beim Kauf neuer Komponenten deutlich tiefer in die Tasche greifen müsste, um zumindest das gleiche Niveau zu erreichen. Wer auf eine plastische, energiegeladene Wiedergabe steht, die einem das Gefühl gibt, bei der Aufnahme mit dabei zu sein, MUSS sich das neue Lautsprecherkabel LS4 von Phonosphie in seiner Kette anhören!
Preise
- 2 x 4 Meter: 2.800,- €
- 2 x 5 Meter: 3.260,- €
- 2 x 6 Meter: 3.720,- €
- 2 x 8 Meter: 4.640,- €
- 2 x 10 Meter: 5.560,- €
Konfektionierung mit hauseigenen Phonosophie AG-Bananensteckern, Sonderlängen sind auf Anfrage möglich.
Hersteller
PHONOSOPHIE · I. Hansen Vertriebs GmbH
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