Über mich
Die Ehrlichkeit gebietet mir zunächst in aller Deutlichkeit zu erklären, dass ich absolut kein Elektronik- oder Elektro-Fachmann bin. Ich bin lediglich ein großer Musikliebhaber, aber das schon seit Jahrzehnten. Die nachfolgenden Zeilen sind dann auch ohne jeglichen Anspruch auf umfassende fachliche Technik-Kompetenz verfasst.
Ich habe nämlich wirklich keine Ahnung was Potenzialausgleichsströme sind, oder was die meiner Accuphase im Hörraum antun wollen, obwohl es mir an anderer Stelle wenigstens einleuchtet, das ein dickeres Lautsprecherkabel mit korrekten Anschlüssen besser klingt als ein zusammen gefriemeltes altes Stromkabel. Womit für mich selber in gewissem Masse bewiesen ist, dass ein Kabel selber zwar nicht klingen kann, aber sehr wohl Einfluss auf den Klang besitzt.
Das Kabel nicht gleich Kabel ist, zeigen ja schon die Preiskärtchen in den Hifi Studios. Die Spanne reicht ja von kaum noch bezahlbar bis hin zum Gegenwert eines anständigen Mittelklasse-Automobils. Entscheidend ist letztendlich was einem gefällt, vor allem aber was man sich leisten kann. Und das mit dem gefallen ist ja auch immer so eine Sache.
Nur die eigene Beurteilung zählt
Was dem Einen gefällt, findet der Andere grausig. Ich verlass mich nach einigen groben Enttäuschungen in dieser Hinsicht auf niemanden mehr. Dementsprechend habe ich genau nach diesem Prinzip meine jetzige Anlage zusammengestellt.
Ich habe was ich mag und ich mag was ich habe, vor allem aber meine ich die Grenzen meines Budgets optimal ausgeschöpft zu haben. Wenn das mal nicht das Schwierigste an der ganzen audiophilen Angelegenheit ist, vor allem wenn man keine Ahnung hat.
Hört sich trotzdem nach einem glücklichen Musikhörer an, oder? Stimmt. Manchmal. Ansonsten habe ich, genau wie viele meiner ebenso angefressenen audiophilen, Platten waschenden, Plastik entmagnetisierenden, Klangmodule in Sicherungskästen einbauende Freunde so meine Hochs und Tiefs was die Hörfreude angeht. Und ja, meine Anlage klingt mir auch manchmal einfach nur emotionslos, manchmal schrill und sogar wenig befriedigend in den Ohren.
Die Meinung der Spezialisten
„Liegt an dem schmutzigen Strom tagsüber,“ sagt Ulli, „hab ich auch. Ab ca. 20:00 Uhr Abends ist‘s besser hier.“ Und der muss es ja wissen mit seinem Elektroniker Hintergrund und der sauteuren schottischen Anlage.
„Hat mit hochfrequenten Einstreuungen zu tun,“ behauptete Tobi, „da brauchst du gute Filter.“ Diese Unterhaltung führen wir so oder ähnlich schon seit Jahren, während der Walter der alte Pragmatiker immer die Augen verdreht, weil der nur glaubt, was man anfassen oder beweisen kann.
Die Suche nach dem optimalen Setting unserer Anlagen fing schon lange vor dem Streamen an. Seitdem habe ich immer wieder mal auch in Foren nach diesen Themen gegoogelt und je mehr ich gegoogelt habe, desto weiter entfernten sich irgendwelche Sicherheiten von mir.
Zwischendurch immer mal wieder diverse Gadgets ausprobiert und natürlich auch unumstößlich festgestellt, dass mehr Geld nicht unbedingt auch einen besseren Klang bedeutet. In anderen Richtungen gesucht.
Raumklang, Lautsprecherposition, Akustik. Ein gutes Rack zu finden hat auf diese Art Jahre gedauert. Und als das Puzzle dann so gut wie fertig ist, selbstverständlich nur in dem entsprechenden finanziellen Rahmen, musste umgezogen werden. Da fängt man dann halt so gut wie von vorne an.
Große Boxen im kleinen Raum? „Geht,“ sagt der eine Spezialist, „geht gar nicht“, sagt die andere Koryphäe! Die Meinungen im Netz dazu sind so im Verhältnis 32 zu 34 zu 33 verteilt. Dienstags kann das dann durchaus 60 20 20 sein.
Bleibt also nichts anderes übrig, als sich selbst eine Meinung zu bilden und immer wieder Elemente miteinander zu vergleichen. Man könnte meinen das ich eigentlich die ideale Testperson für einen Placebo Test bin. Immerhin höre ich schon seit 50 Jahren begeistert Musik und weiß inzwischen was mir, je nach Stimmung gut in den Ohren klingt und was nicht. Und oft genug habe ich dabei vermutet, dass ein weniger befriedigendes Hörerlebnis durchaus auch mit der eigenen Gefühlslage zu tun haben könnte.
Im Moment bin ich jedenfalls gut drauf und lausche mit viel Genuss einer gut 40 Jahre alten Platte als es klingelt und der Postbote das angekündigte Paket mit den ASR Stromkabeln abliefert, um die es hier gehen soll.
Skepsis gegenüber „Strom-Tools“
Ich bin zunächst skeptisch denn die letzten Stromtuner, die Wunderfilter und andere zum Teil sündhaft teure Gadgets haben es allesamt nicht gebracht. Dabei machen wir es uns hier nicht leicht.
Wie gerne hätte ich oft schreiben wollen, dass ich vor Freude vom Stuhl gefallen bin als ich diese neuen schweineteuren Stromkonditionierer zum ersten Mal eingestöpselt habe. Aber oft ist leider einfach nichts passiert. Soundmäßig ohne Resultat.
„Vielleicht umdrehen, das Teil“, sagt Walter dann mit nem Schulterzucken, das mehr so was wie „Ist mir doch egal“ ausdrücken soll. Walter glaubt im Allgemeinen nicht an Esoterik und im Besonderen an nichts, was man nicht anfassen kann.
Ulli verdreht die Augen. „Mach mal lauter!“, kommandiert er. Er legt den Kopf ein wenig schief, was nach eigener Angabe den Re-Li Qualitätsunterschied seines Hörvermögens kompensieren soll. Er nimmt sich das Apple Ding und sucht, ich wage 50 Euro darauf zu wetten, Tin Pan Alley AKA von seinem Lieblingsgitarristen Stevie Ray Vaughn.
Wie immer bezaubern die 15 Zöller der Tannoys mit einem allerfettesten, aber so gut wie unhörbaren Bass der unter und um die Stimme von Stevie wabbert. Die Gitarre nur angehaucht am Anfang. Gerne mach ich freiwillig noch ein bisschen lauter. Schon geil wenn man auf einem Hof wohnt der tagsüber menschenleer ist.
Wir sind auf der Hälfte des Songs als Ulli meint wir sollten nochmal von vorn anfangen, aber diesmal mit „Beruhiger“ eingestöpselt. Wir machen das noch ungefähr 12 Mal, mit verschiedenen Stücken, verschiedenen Musikrichtungen, getauschten Hörplätzen, mal lauter, mal leiser und dann das Ganze mit den verschiedensten Quellen und vice versa.
Man kann über blinde Tests denken wie man will, aber auch diese haben oft kein eindeutiges Ergebnis produziert, außer der einhelligen Meinung, dass keiner von uns dieses Teil für die verlangten 1000 Euro kaufen würde.
Selbst wenn Walter, genau wie Ulli übrigens, manchmal eine Verbesserung zu hören glaubte. Trotz einem eher durchschnittlichen Gehörgedächtnis höre ich aber durchaus oftmals große Unterschiede.
Die Gerätebasen zum Beispiel habe ich gar nicht mehr hergegeben soviel angenehmer klang die Anlage damit. Den Streamer genauso wenig. Die teuren KT 88 Röhren mit laufender Seriennummer jedoch habe ich wieder zurückgebracht.
Flop erwartet
Ich erwarte deswegen eigentlich auch, dass die zugegeben schönen ASR Stromkabel denselben Weg gehen werden. Ich bin überhaupt nicht neugierig und nehme mir die Zeit. Ich lese erstmal die Beschreibung auf der Homepage von asraudio.de. Da versprechen die, dass vor allem Quellgeräte wie Streamer und CD -Player an Musikalität gewinnen, deutlich soll dieser Effekt sogar sein.
Hm. Oh weh, wenn der Walter das liest. „Na klar,“ wird er sagen, “der blöde Strom hat sich ja auch bloß vom vierhundert Meter entfernten Sicherungskasten durch baumwollummantelte Mittelalterdrähtchen gequält, um jetzt völlig losgelöst deine alte Accuphase endlich mal zum richtigen Klang zu verhelfen. Leuchtet mir ein.“ Weil ich auf diesen Zynismus im Moment gar keinen Bock habe, beschließe ich mir zunächst mal selber ein Bild zu machen.
Der Hörtest
Brav schließe ich das aktive Magic-Cord entsprechend der Empfehlung an meinen Cambridge Audio Azur 740 C Player an und das normale Kabel klemme ich an die Accuphase E 303 an. Ich bin faul und streame über den Bluesound. Ich liebe dieses Teil. Faul vom Sessel aus neue Musik entdecken, Radio Paradise Berieselung, Spotify Premium, immer ein gutes Erlebnis.
Ich wähle die Playlist mit meinen abgespeicherten Favoriten und kann kaum glauben was mir passiert als ich den Play Button drücke. Der Klang ist neu. Es dauert ein bisschen ehe ich das in Worte fassen kann.
Die ASR Leute haben nicht übertrieben, wenn sie auf ihrer Webseite behaupten, dass es „Richtig“ klingt, oder „analoger“. Ich hör die Playlist rauf und runter. Ich kenne manche von den Stücken schon seit langer Zeit und je mehr Titel ich anspiele, je deutlicher wird der verblüffende Effekt der neuen Kabel.
Der Klang ist einfach voller, die Bühne ist breiter und insgesamt ist die Musik schmeichelhafter für das Ohr. Brutale Höhen sind bei großer Lautstärke nicht mehr schneidend, die Bässe sind sauberer definiert. Ich wähle nun ein paar Stücke aus Audiophilen Playlisten, die nicht unbedingt meinem Musikgeschmack entsprechen, aber dafür beeindruckende Effekte besitzen.
Die Musik ist einfach lieblicher, verträglicher und Geräusche sind lebendiger. Ich bin wirklich erstaunt und meine Neugier ist geweckt. Damit ich mich jedoch nicht selber täusche, stecke ich die Kabel um auf Original. Sofort engt sich die Bühne wieder ein. Die Feinzeichnung verflüchtigt sich zum großen Teil.
Es ist ein wirklich deutlicher Effekt. Da an meiner Anlage der Streamer am wenigsten audiophil klingt, wechsel ich jetzt auf CD. Die Talking Heads Live CD vermittelte mir immer schon ein gutes live Gefühl, nun aber meine ich mit geschlossenen Augen „sehen“ zu können, das die göttliche Bassistin schräg hinter dem Sänger steht und dieser nicht nur hin und her läuft, sondern sich auch nach vorne und hinten bewegt.
Ich möchte einfach nur noch genießen, lehne mich zurück und gebe ein wenig mehr Volumen. Es nervt nicht, es verzückt. Bis spät in die Nacht schiebe ich die eine nach der anderen CD in den Schlund. Der Genuss ist auf ein neues Level gestiegen und ich freue mich ungemein auf die Gesichter von Walter und Ulli.
Sechs Ohren hören mehr als zwei
Am nächsten Tag sind die beiden innerhalb weniger Minuten nicht nur überzeugt, sondern genau wie ich sehr verwundert. `Sag mal wie klingt das denn an deiner analogen Kette? Schon probiert? ` fragt Ulli.
Danach bin ich genauso neugierig wie er. Flugs stecke ich die Anlage um. Die Lautsprecherkabel des Röhrenverstärkers werden an die Tannoy Berkeley Lautsprecher angeschlossen, das aktive Stromkabel an die Vincent Vorstufe und das normale ASR Stromkabel an den KT88 Verstärker.
Die Röhren brauchen ein bisschen Aufwärmzeit, in der sich meine beiden Freunde in den Garten verziehen, um eine zu rauchen. Beide sind überrascht, dass die Kabel an meiner digitalen Kette einen solchen Effekt gezeigt haben und wie immer klingt ein bisschen Neid durch, weil ich hier auf dem Hof so richtig Krach machen kann.
Ich lege schonmal eine Direct Metal Mastering Bowie Scheibe auf den Plattenteller des Rega Plattendrehers und ärgere mich wie so oft über den Stromanschluss des externen Stromversorgers, der aussieht wie das billige China-Ladekabel meines Handys.
Als meine Freunde wieder in den Hörraum kommen, senke ich die Nadel aufs Vinyl und jetzt geht die Sonne auf. Der Sound ist um Welten besser als mit der normalen Stromversorgung. Die Kanaltrennung, die Wärme, die schmeichelnde Stimme Bowies, die Bassdrum des Schlagzeugers, alles ist schöner, wärmer, verträglicher.
Zur Sicherheit stöpsel ich nochmal zurück auf Originalkabel aber sofort, und darin sind wir uns zum ersten Mal seit Jahren einig, schrumpft der Sound wieder zusammen. Verblüffend. `Geil.` sagt Walter bloß, und das ist das größte Kompliment, das ich je aus seinem Mund gehört habe.
Fazit
Die Kabel bleiben hier! Der Sound überzeugt. Aber nicht nur der Sound. Es spielen auch ein bisschen die Haptik der mit sattem Klick einrastenden Kabel eine Rolle, die Optik des schön verarbeiteten „Aktiv“ Teils des magischen Cords und vor allem, der für dieses Resultat mehr als angemessene Preis.
ASR Audio, die ihren Kultverstärker Emitter serienmäßig mit diesem Kabel ausliefern, berechnen für das passive Kabel in Standardlänge schlappe 350 Euro. Das ist meiner Meinung nach ein Schnäppchen, wenn man den Zugewinn des Klanges berücksichtigt. Sollte der geneigte Leser auf der Suche nach einem neuen Stromkabel sein, kann ich nur empfehlen Kontakt mit der Firma ASR Audio aufzunehmen, denn dort konfektioniert man die Kabel selbstverständlich auch individuell auf Wunsch.
Preise
- ASR Magic-Cord
geschirmtes Netzkabel, vergoldete Stecker, handgefertigt, 1,5 m
1 Stk. 350,00 €
1 m zusätzliche Kabel-Länge für ASR Magic Cord 75,00 € - ASR Active Magic-Cord
für alle anderen Komponenten wie CD-Spieler, Verstärker, etc.
1 Stk. 750,00 €
mit aktivem Netzfilter in der Box, maximal 2500 VA, 1,5 m
1 m zusätzliche Kabel-Länge für ASR Magic Cord 75,00 €
Aufbau der Magic-Cord Kabel
Das solide Power Cord besteht aus 6 x 1,5 qmm-Vollkern-Leitern mit einer speziellen Abschirmung. Die doppelte Abschirmung, besteht aus einer Aluminiumfolie und einer darüberliegenden Geflechtschicht verhindert, dass elektrostatische Felder den Strom verunreinigen.
Die aktiven Komponenten sind in einem eleganten Aluminium-Kühlkörpergehäuse untergebracht, das sich bei Verwendung des aktiven ASR Magic-Cord leicht erwärmen kann. Diese aktiven Bauteile entkoppeln den Gleichstrom von der Spannung – was z. B. zu weniger oder keinem Transformatorbrummen führt. Hochfrequente Störungen werden durch eine für hohe Ströme ausgelegte Kombination von Induktivitäten und Kapazitäten eliminiert.
Eine sichere Verbindung zur Wandsteckdose wird durch die ausschließliche Verwendung von sehr soliden Steckern mit vergoldeten Kontakten gewährleistet.
Hersteller & Vertrieb
ASR Audio Systeme
Friedrich Schäfer
Hohe Straße 700 / 5a
D-35745 Herborn
Tel. +49 2772 – 4 29 05
asr@asraudio.de
https://asraudio.de